Mittwoch, 7. September 2016


10-Kanal Audio Switch


Dieses kleine Gerät entstand damals aus einer Not heraus, nämlich dass 
ich über eine Vielzahl von Audioquellen verfügte, die ich gern
an mein 2-Kanal-Mischpult angeschlossen haben wollte.
Nach einiger Überlegung konstruierte ich also diesen Umschalter
mit einem einfachen Aufbau. Dieser erfolgte in doppelter Ausführung,
so dass ich zehn Eingänge beliebig auf einen der beiden Ausgänge
legen konnte. Damit bei der Auswahl nicht alle Audiosignale durchgeknattert
werden und fiese Knackgeräusche die Speaker killen, erfolgt die 
eigentliche Umschaltung erst nachdem ein Set-Taster betätigt wird.
Zuvor kann der gewünschte Kanal mittels Drehschalter ausgewählt werden,
eine Digitalanzeige sorgt für eine Übersicht welcher Kanal angewählt wurde.
Eine Pegelanzeige rundet das Ganze etwas ab, somit ist gleich im Vorfeld
zu erkennen ob Übersteuerungen vorliegen.

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der Netzschalter im Detail
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der Wahlschalter und die Digitalanzeige im Detail
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Auf der Rückseite befinden sich die XLR-Eingänge...
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In der Innenansicht erkennt man die Komponenten:
- Ringkerntrafo für streuarme Stromversorgung
- Spannungsaufbereitung und Stabilisierung
- Steuer-ICs und Relais
- Elektronik der Pegelanzeigen
- sternförmige Masseanschlüsse
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hier nochmal in Funktion
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Alles in Allem hat das teil gute Dienste geleistet,
kommt eventuell wieder zum Einsatz 
wenn alle meine alten Konsolen angeschlossen werden :)

Freitag, 19. September 2014

Projekt des Monats - AMIGA 500

 

Unter diesem Titel werde ich jeden Monat eines meiner älteren 
Projekte vorstellen, diese reichen bis ins Jahr '94 zurück 
(ja, ich war schon immer verrückt).
In diesem Monat gibts den guten alten Amiga 500 zu sehen, 
den ich mit Hilfe meines Bruders (aerosolwerk) komplett neu 
lackieren lassen und selbst einige Details
geändert habe, zum Beispiel die Status-LEDs oder die Mausbuttons.


Hier der komplette "PC" im Originalzustand. Es ist noch mein erster...
Inklusive Zweitlaufwerk, TV-Modulator und Maus. Selbst der
damals heiss begehrte Gamer-Joystick "competition pro" 
ist noch in meinem Besitz.


 Erst einmal musste er komplett zerlegt werden.
Dabei kam unter anderem noch eine Speichererweiterung
mit satten 2MB Kapazität...


 Dann wurden alle teile angeschliffen und grundiert.
Dies war besonders wichtig, da auf dem glatten Kunststoff
der spätere Lack nicht gehalten hätte.


Zuerst das Netzteil-Gehäuse als Probestück sozusagen.


Die Tasten waren etwas spezieller. zuerst mussten alle Tasten 
erfasst werden, da jede einzelne eine eigene Form hatte 
und im Gesamtlayout nur an ihre eigene Stelle passte. 
Zum Glück besaßen die Tasten auf der Innenseite eine 
werksseitige Buchstaben/Zahlenkennung, jetzt musste 
nur noch eine Tabelle angelegt werden, in der die zugehörigen 
Beschriftungen aufgeführt waren.
Diese habe ich mit einem silbernen Edding aufgetragen, 
der extrem abriebfest ist.


Hier das fertige Keyboard mit allen Tasten und der Controller-Platine.


Die Controller-Platine mit den Originalen Status-LEDs.
Rot für Power und grün für Diskettenzugriff.


Die LEDs wurden sauber ausgelötet und die Stelle gereinigt.


Anschliessend wurden die neuen LEDs verlötet.
Blau für Power und Rot für Diskettenzugriff.


Die Blauen LEDs mussten neu verschaltet werden, da diese eine höhere
Betriebsspannung besitzen. Die Original-LEDs waren in Reihe geschaltet
und wurden an 5V betrieben. Die blauen LEDs hätten in dieser Beschaltung
mindestens 8V benötigt. Also wurde die Reihenschaltung aufgelöst und jede
einzeln per Widerstand an den 5V betrieben.


Eine weitere Anpassung war hier nötig. Die Original-LEDs hatten eine
rechteckige Form und passten exakt in die Aussparung im Gehäuse.
Die neuen LEDs sind jedoch rund und viel kleiner, also wurden kurzerhand
passende Lichtleiter aus Acryl gefertigt und eingesetzt.


Die passende Zeichnung für die späteren Teile.


Aus einer 10mm Acrylplatte wurden zwei kleine Stücke ausgesägt.


Dann wurden die Kanten poliert um ein unerwünschtes Austreten
des Lichtes zu vermeiden. Es soll ja schliesslich nur an der Oberseite
streuen, die aus dem Gehäuse herausschaut. Links ist poliert, rechts nicht.


Zuletzt wurden die Teile noch feinbearbeitet um eine exakte
Passgenauigkeit im Gehäuse zu erreichen.


Probeanpassung.


Zu guter Letzt musste noch ein Schrumpfschlauch als Lichtschutz
angebracht werden um ein ungewolltes Einstreuen der Nachbar-LED
zu vermeiden (es würden beide leuchten obwohl nur eine leuchtet).


Und dann gibts da noch den Disketten-Auswurf-Knopf.
Den könnte man doch auch aus Acryl machen, dachte ich mir.
Hier die Zeichnung und das Rohteil...


Fertig. Sitzt und passt genau. Damit der Knopf auch im Dunkeln
zu sehen ist wurde ihm noch eine kleine LED spendiert.
Das hat früher immer genervt, im Dustern den Knopf zu finden wenn
mitten im Spiel pötzlich in magischen Lettern stand: please insert disk 2...


der komplette Amiga fertig zusammengebaut






...und dann war ja da noch die Maus...


Zunächst wurde die Maus zerlegt, ebenfalls grundiert und lackiert.
Dann wurden die Maustasten vom Halter getrennt.


Auch hier entstanden die Tasten aus dem 10mm-Acryl.
Die Grundkörper sind rechteckig und wurden ausgesägt.



Um die Tasten in Form zu bringen wurden sie schräg gesägt.



Dann wurden wieder die Kanten poliert. Die linke
Taste ist noch rauh, die rechte poliert.


Diese zwei Verbinder bestehen aus 1mm-Acryl und wurden ausgesägt,
mit Wärme geknickt und anschliessend getempert.
Alle Acryl-Teile die verklebt werden sollten, mussten getempert werden.
Beim Sägen von Acryl entstehen Spannungen im Material, die
sich beim Verkleben abbauen und es entstehen Risse.
Damit das nicht passiert, werden die Teile etwa 5min in kochendem
Wasser erwärmt. Dem Acryl schadet es nicht und die Spannungen sind raus.


Die Probeanpassung sieht schon gut aus, es kann verklebt werden.


Diese zwei Röhrenstücken betätigen später die Mikroschalter der Maus.


Die komplette Konstruktion unter UV-Licht beim Aushärten.


Und hier die fertige Tasteneinheit vor der Montage.




Die fertige Maus mit den Acryl-Tasten...

Der Amiga hat im Wohnzimmer einen Ehrenplatz bekommen und steht komplett
angeschlossen zum Spiel bereit...
.

Dienstag, 16. September 2014

grosszügiges Bett mit Leuchtstreifen im Rand

Als das alte Bett sein Lebensende ankündigte und ein Umzug bevorstand
war es DIE perfekte Gelegenheit ein neues grösseres zu bauen.
Ich entschied mich für eine Liegefläche von 200cm x 180cm sowie
eine ungefähre Höhe von 50cm da es sich bequem sitzt beim Aufstehen.
Ein umlaufender Leuchtstreifen sollte das Ganze abrunden.


Zunächst musste ich mir Gedanken über den Grundaufbau machen.
Hierzu existieren dutzende Skizzen und Zeichnungen.

Zwei Kaltschaum-Matratzen nebst Lattenroste guter Qualität stehen bereit.
Mittlererweile  wurde die Matratze durch eine durchgehende Grosse ersetzt.

 Hier sieht man einen Teil des benötigten Holzes, überwiegend Kanthölzer.

Teil zwei des Holzvorrates liegt hier:
Leimholzplatten, Halbhölzer und Vollhölzer.


Für die Beleuchtung wurde Elektronikmaterial angeschafft.
Platinen, LEDs, Widerstände, Anschlusskabel, sowie Netzteile.

Schritt 1 war das Vermessen und Ablängen der einzelnen Hölzer.
Hierbei wurde auf Maserung und Qualität geachtet, schlechte Stellen
herausgeschnitten. Der Zuschnitt erfolgte grob mit ein wenig Übermaß.
Dann wurden die Leimholzplatten vermessen, zugeschnitten und alle
benötigten Maße übertragen. Die Platte dient als Träger für die einzelnen
Elemente des Seitenteils und musste daher sehr genau vorbereitet werden.

Hier sieht man eines der Halbhölzer, die Teil der unteren sowie der
oberen Rahmenkante sind. Eine Profilfräsung wurde in drei Schritten
bereits vorgenommen.

Die Teile wurden schonmal grob aufgesetzt um die Passgenauigkeit zu prüfen.

Die Mittelstege mit grober Vorfräsung...

...sowie einer weiteren Fräsung im Mittelbereich...

...und anschliessendem Schliff.

Die fertig vormontierten Rahmenteile warten auf weitere Bearbeitung.

Nun wurden die Enden teilweise um 45° abgeschrägt.
Die rote Linie markiert den späteren Kabelkanal.

Dieser wurde mittels Nutfräser gesetzt und die Aussparung für den 
Stecker mit einem Stechbeitel ausgearbeitet.

Überprüfung der Maßhaltigkeit des Lichtkanals.
Dies ist für den Zuschnitt des Acrylglasstreifens notwendig.

Mit einer Oberfräse wurde nun die Falz für den späteren Diffusor gesetzt.
Dieser besteht aus einem satinierten Acrylglas-Streifen.

Probepassung des Streifens...
...perfekt. Der Grünton stammt von der Schutzfolie des Acrylstreifens.
Diese wird vor der Fertigstellung entfernt und dann ist der Streifen farblos.
Hier sieht man das obere Ende von einem der Eck-Kanthölzer.
Die Kanten sind um 45° angefast und werden noch geschliffen.

Detailansicht des Kantholzes mit gut zu erkennendem
Segmentaufbau der Einzelhölzer.

Fertig geschliffene Flächen am Kantholz.

Hier werden die Rahmen mit einer farblosen, seidenmatten
Lasur behandelt um die Maserung hervorzuheben und das
Holz vor Verschmutzung zu schützen.
Die Oberfläche fühlt sich anschliessend glatt und angenehm an
ohne aufdringlich zu glänzen.

Nun werden die Ausfachungen mit Acrylglas belegt.

Hier kommt farbig getöntes Acryl zum Einsatz, ich hatte mich für orange
entschieden, da es gut mit dem hellen Holz harmoniert und Akzente setzt.
Fertig eingesetztes Acrylglas mit drei montierten Seiten.

Komplett fertige Kassette. Durch den Abstand des Glases zum Hintergrund
wirkt es etwas aufgelockerter und schafft einen netten Tiefeneffekt.

Rahmenteil mit Lichtkanal und eingesetztem Diffusor.
Dieser sorgt für eine gleichmässige Streuung des Lichtes 
im Kanal und besitzt etwas Abstand zum Deckglas.
Gut zu erkennen ist das eingepasste Endstück aus Holz 
am Ende des Acrylglasstreifens.

Der Deckstreifen muss genau eingepasst und abgelängt werden.
Sieht spartanisch aus, kann aber durchaus genau werden wenn
man genug Übung mit der "Puk-Säge" hat ;)

Komplett fertig gebaute Rahmenteile mit Schutzfolien auf den Acrylstreifen.
Und noch einmal in der Vorderansicht.
Nun zur Beleuchtung.
Es werden einige Platinenstreifen benötigt, hier kommen Lochstreifenplatinen
zum Einsatz. Diese sind leicht zu verarbeiten und bieten genug Leiterbahnen
um viele LEDs zu verbauen und zu verschalten.
Zunächst müssen alle Platinen in Streifen zerlegt werden.
Dies geschieht am effektivsten durch beidseitiges anritzen und brechen.

 Diese Übung wird mit allen zehn Platinen wiederholt.
Man erhält dann viele dieser Streifen die dann aneinander gereiht werden.
Auf dem Bild sieht man exakt 500 superhelle LEDs mit 5mm Durchmesser.

Zur besseren Montage habe ich mir einen LED-Halter gefertigt,
dieser fixiert die LEDs während des Lötvorgangs und sorgt
für eine gleichmässige Ausrichtung ohne sich die Finger zu brechen.

Fertig verlötete Platinenstreifen. Der rote Strich markiert die Plus-Seite.

Nun noch die Vorwiderstände setzen und dann kann ein Probelauf erfolgen.
Die Leuchtstreifen wurden zum Schutz vor Staub in Tüten verpackt...

Nun geht es an die Fertigung des Netzteils. Dieses liefert 4x 48V
zum Betrieb der vier einzelnen Leuchtstreifen in den Rahmenteilen.
Es werden insgesamt vier Schaltnetzteileverwendet sowie Buchsen,
Stecker und Kühlkörper.
ACHTUNG!!! FACHKENNTNIS ERFORDERLICH!

Dieses Gehäuse soll alle Komponenten beherbergen und wird speziell
dafür bearbeitet damit alle Teile hineinpassen.

Die Schaltnetzteile wurden zerlegt um sie nachträglich mit einem
Kühlkörper zu versehen.

Draufsicht auf die Platine des Netzteils.
Die eigentlichen wärmeerzeugenden Bauteile sind die
Übertragerspule sowie der Schalttransistor.

Damit der Kühlkörper montiert werden kann, erhält er Gewindebohrungen in M3.
Beim Gewindeschneiden ist äusserste Sorgfalt angesagt.
Probepassung der Befestigungsschrauben...
Etwas Wärmeleitpaste darf nicht fehlen.
Fertig montierte Haltewinkel, diese dienen gleichzeitig zur Wärmeübertragung.

Der Kühlkörper mit seinen Haltewinkeln noch einmal von oben...

Ganz wichtig sind die Wärmeleitpads. Diese isolieren gleichzeitig
vor lebensgefährlicher Netzspannung.

Fertig montierter Kühlkörper am Schaltnetzteil.

Am Computer wurde ein Layout entworfen um die Ausschnitte
im Gehäuse festzulegen. Dieses wurde auf eine selbstklebende 
Folie gedruckt und auf dem Gehäuse aufgebracht.

Layout für die seitlichen Öffnungen für die 48V-Buchsen sowie die 230V-Buchse.

Aufgebrachtes Layout auf der Gehäuseoberseite.
Der Schnitt erfolgt an den Linien, so entstehen passgenaue Öffnungen.

Hier noch einmal die Gehäuseseite mit Layout.

Das Gehäuse mit den angefertigten Öffnungen und der bereits eingesetzten Netzbuchse.
Hier wurden alle Komponenten eingebaut und verlötet.
Die schwarzen dünnen Stäbe, die wie kleine Antennen aussehen,
sind die Betriebsanzeigen. Sie bestehen aus einem kleinen Lichtleiter
der mit Schrumpfschlauch ummantelt wurde um Streulicht zu vermeiden.
Sie leuchten blau auf und signalisieren dass das jeweilige Netzteil
in Betrieb ist und die Ausgangsspannung von 48V anliegt.

Probelauf von einem der vier Leuchtstreifen (125LEDs).
Das Zimmer ist abgedunkelt, trotzdem war es recht hell.

Der Leuchtstreifen noch einmal im Detail während des Betriebes.

Und im Detail am Tage ausgeschaltet.

Hier erfolgt gerade der Aufbau des Bettes.

Fertig aufgebautes und eingerichtetes Bett.
Der Leuchtstreifen in Betrieb...
Später wird noch ein Dimmer nachgerüstet.


Das Bett kann in jeder Form und in fast jedem Maß nachgefertigt werden.


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